Zum tiefen Schacht

Bei der diesjährigen Grießkar-Forscherwoche haben wir auch der Tunnelhöhle einen kurzen Besuch abgestattet. 2 von den Franzosen sind dabei den bereits bekannten Linsenschacht hinab und haben am Ende des anschließenden Canyons nach einem tiefen Schacht aufgrund Materialmangels am Einstieg eines geschätzt 100m tiefen Schachts (das ist der, von dem sie geglaubt haben, den Aufschlag des Steins überhört zu haben) umkehren müssen. Rudi und ich wollten da jetzt runter.

Um 9:00 war Abmarsch beim Almsee. Nach 4 Stunden Aufstieg und einer ausgiebigen Pause stiegen wir mit 110M Seil und ausreichend Befestigungsmaterial in die Höhle ein. Wir folgten den Seilen der Franzosen, die bei ihrer Tour an die 100m eingebaut hatten.

Rudi im Linsenschacht:

K1600_DSC00274_Linsenschacht_jiDem 25m tiefen Linsenschacht folgten im Canyon einige kürzere Abseilstellen, bevor es am Ende des Canyons wieder einen tieferen Schacht runterging. In der unteren Hälfte weitet sich dieser Schacht stark auf, zudem münden in der unteren Hälfte auch einige größere  Gänge.

2x Rudi im Schacht nach dem Canyon, im Bild links unterhalb einer etwas luftigen Umsteigstelle 🙂 :

Nachdem Rudi bei mir unten angekommen war, hatte er eine schlechte Nachricht für mich: Bei ihm kündigte sich Migräne an. Um da nichts zu riskieren (wenn das so richtig heftig wird, geht gar nichts mehr), mussten wir so schnell wie möglich wieder aus der Höhle raus.

Vorher sahen wir uns aber kurz noch etwas um: Die Franzosen hatten in einer abschüssigen Rampe ihre letzten paar Meter Seil eingebaut, es reichte gerademal so zu einer kleinen ebenen Stelle in der Mitte der Rampe. Dort öffnet sich durch ein ca. 75 x 75cm Fenster ein großer Schacht. An ihrem unteren Ende mündet die Rampe in eine sehr große Halle bzw. einen Schacht. Da tut sich richtig was auf. Genaueres sieht man erst am Ende der Rampe, aber um dorthin zu kommen, hätten wir Seil einbauen müssen, und dafür war keine Zeit. Wir ließen das mitgebrachte Seil und das Befestigungsmaterial in einem Schleifsack zurück und begannen mit dem Aufstieg.

Der schwer angeschlagene Rudi vor dem letzen Schacht:

K1600_DSC00289Um 20:30 erreichten wir den Eingang. Eine knappe Stunde später machten wir uns dann auf den Weg ins Tal, anfangs noch bei trockenem Wetter. Aber wie schon so oft kamen wir auch diesmal nicht trocken runter: Oberhalb des Urbanbands begann es stark zu Regnen, es regenete dann während des gesamten Abstiegs. Um 01:00 kamen wir schließlich beim Parkplatz an.

Nach dieser Tour ist mir einiges dazwischen gekommen und jetzt wird sich wahrscheinlich wegen des Schnees keine Tour mehr da hinunter ausgehn, aber nächstes Jahr gibt´s dort unten ordentlich Action. Ich kann´s jetzt schon kaum mehr erwarten.