Expedition 2013 (1/5)

Es hat leider ein bißchen gedauert, aber jetzt ist endlich auch mein Bericht über die Touren bei der Grießkar-Expedition fertig. Ich werde hier im Blog nur über die Höhlentouren berichten, meinen Bericht über die ganzen 2 Wochen gibt es hier: Exped_Grießkar_2013

Zuerst ein paar Informationen

Im Bereich der Grießkarscharte im Toten Gebirge gibt es eine Vielzahl von Höhlen, einige sind mehrere Kilometer lang und bis zu 600 Meter tief.
Zur Zeit sind in diesem Gebiet 3 Forschergruppen aktiv:

  • Eine sehr starke und schlagkräftige Gruppe von französischen Höhlenforschern im Elferkogelschacht und im Bereich des Elferkogels
  • Der VfH Sierning im Bereich des Zwölferkogels
  • Hans un ich von der FG Gmunden, hauptsächlich in der Plattenhöhle

Bisher hatten diese Gruppen kaum bzw. überhaupt keinen Kontakt zueinander und forschten ohne Kenntnis der Fortschritte von den anderen Gruppen in den „eigenen“ Höhlen. Da sowohl Hans und ich als auch die Franzosen in den Höhlen auf fremde Spuren gestoßen sind, war das Interesse auf allen Seiten groß, sich mit den anderen Forschungsgruppen auszutauschen. Das war nicht ganz so einfach, aber schließlich haben wir es im Herbst 2012 dann doch geschafft. Nachdem wir Höhlenpläne und Vermessungsdaten ausgetauscht hatten, war klar, dass Elferkogelschacht und Plattenhöhle sowie F7 und Plattenhöhle zusammenhängen.
Im Zuge einer gemeinsamen Expedition im Sommer 2013 wurden nun diese Höhlen offiziell zusammengeschlossen.

Die Höhlen

Elferkogelschacht (1627/7)

Länge 8183m, Tiefe 582m (Stand 2011); Eingang Sh 1900m
Der Elferkogelschacht wird seit 1999 ausschließlich von französischen Höhlenforschern erforscht. Bis 2004 erstreckten sich die erforschten Bereiche ausschließlich auf das Gebiet östlich des Grießkars. Doch 2004 kamen die Franzosen in einer Tiefe von 200-300m durch einen sehr langen und schwierigen Mäander sehr weit nach Westen bis unter die Grießkarscharte. Nach einigen Jahren Pause wurden 2009 die Forschungen im Elferkogelschacht wieder aufgenommen. Durch den nach Westen führenden Mäander gelangten die Franzosen in ca. 400m Tiefe in großräumige Hallen und Gänge, die noch weiter nach Westen und bis in eine Tiefe von 582m (Siphon) führen (Stand 2011).

Plattenhöhle (1627/12)

Länge 2387m, Tiefe 200m (Stand 2012); Eingang Sh 1815m
Eingangsnahe Forschungen in der Plattenhöhle begannen bereits 1973 (Ganglänge 20-30m). Von 1985 bis 1990 wurde die Plattenhöhle von der Forschergruppe um Fritz Hauder und Herbert Prandstätter bis zu einer Gesamtganglänge von ca. 1400m erforscht. Von 2003 bis 2005 wurde von Hans und mir die Höhle bis in eine Tiefe von -200m (Kontaktstelle) und einer Gesamtganglänge von ca. 2400m erforscht. Danach standen die Forschungen in der Plattenhöhle leider viele Jahre lang still und wurden von Hans und mir erst 2012 wieder aufgenommen.

Alter Weg Höhle (F7) (1627/?)

Länge 785m, Tiefe 73m (Stand 2011), Eingang Sh 1821m
Die uns bisher völlig unbekannte Alter Weg Höhle wurde von französischen Höhlenforschern entdeckt und in den Jahren 2010 und 2011 erforscht. In ca. 70m Tiefe stießen sie auf Spuren anderer Höhlenforscher und stellten daraufhin die Forschungen in der F7 ein.

Die Teilnehmer

Woche 1

Thomas Sergentet (ASCR)
Bérénice Cottens (GSD)
Janguy Maillet (GSD)
Girardot Yoann (La Roche)
Dzickon Pierre (ASCR)
Yann Auffret (SC EPIA / ASC)
Pierrot Ortoli (SC EPIA)
Rudi Weißmair (VfH Sierning)
Christoph Moser (VfH Sierning)
Hans Stieglbauer (LVH OÖ – FG Gmunden)
Franz Rührlinger (LVH OÖ – FG Gmunden)

Woche 2

Thomas Sergentet (ASCR)
Romain Lepage (GSD / GSSF)
Laurence d’Hautefeuille (ASCR)
Arnauld Malard (SC EPIA / Centre Terre)
Jean Philippe Toustou (SC EPIA)
Franz Rührlinger (LVH OÖ – FG Gmunden)